Attraktionen

Kroatien ist ein nach menschlichem maß geformtes Land. Es gibt weder extrem hohe Berge noch unübersehbare kahle Landstriche und ausgedehnte Ebenen, und auch die Unendlichkeit des Meeres ist eigentlich nur von den Ufern der äußeren Inselreihe oder, nur zu einem geringen Teil, vom Festland des äußersten Südens Kroatiens wahrzunehmen. So ist Kroatien trotz der zahlreichen Gegensätze und seiner morphologischen Vielfalt ein harmonisches Ganzes, das keine ausgesprochenen Extreme aufweist.

Wer Kroatien besucht, lebt zwischen den Zeiten. Noch kann man die Vergangenheit des Landes als Teil Jugoslawiens spüren. Zu erkennen an der sozialistischen Architektur, die sich in den Städten zwischen die Häuser früherer Epochen geschoben hat.

Kroatiens jüngste Vergangenheit jedoch ist vor allem am Improvisationstalent der Menschen abzulesen. Urlauber treffen nicht auf eine gut geölte Urlaubsmaschinerie, sondern finden ein dichtes Netz individueller Angebote. Die Bewohner der kroatischen Adriaküste organisieren alles, was man sich im Urlaub nur wünschen kann: Boote, Touren, Fahrräder, bieten Zimmer und Apartments an, die auch spontane Rundreisen ohne vorherige Buchung ermöglichen.

Zwar kann Koratien wenige Jahre nach dem Krieg nicht mit gelackter Perfektion glänzen, stattdessen aber ist der Besucher Zeuge, wie das Land aus seinem langen Dornröschenschlaf erwacht. Kroatien kann mit seiner Geographie und reichen Natur aus dem Vollen schöpfen. Allein unter den mehr als tausend Inseln finden sich längst noch nicht erschlossene Schönheiten, die den Stars wie Hvar oder Korcula in nichts nachstehen und sogar unberührte Wildnis bieten. Überall hat die türkisblaue Adria Buchten zum Baden geschaffen. Nur Sand wird man dort meistens vergeblich suchen, denn unter einem Badetuch in Kroatien liegt in der Regel Kies. Die Inselwelt ist eine Schatzkiste der Natur, die unter Wasser die Taucher fasziniert und auf See die Segler begeistert. Kroatien-Besucher sollten jedoch nicht allein dem Charme der Inseln erliegen und den Rest des Landes verpassen. Das Küstengebiet ist zu weiten Teilen ein beeindruckendes Freilichtmuseum, der Diokletianpalast in Split ebenso wie die Altstadt von Dubrovnik.

Zum Binnenland hin liegen Nationalparks wie die Plitwitzer Seen mit malerischen Wasserfällen und die Bergmassive Risnjak und Velebit. Mit etwas Glück kann der Besucher in diesen Naturreservaten seltene Europäer wie den Braunbären beobachten.

Im Landesinneren, in Istrien und Slawonien, gibt es Amphitheater und Schlösser, die die wechselvollen Geschichte Kroatiens zwischen Rom, Byzanz, Venedig und Österreich-Ungarn erzählen. Das neue Kroatien lässt sich am besten in Zagreb erleben. Die Hauptstadt orientiert sich nach Westeuropa, pflegt aber ihre Urspünge. In engen Gassen und auf weiten Plätzen trifft Wiener oder Budapester Kaffeehaus-Atmosphäre auf den modernen, dynamischen Stil der Bars mit ihrem jungen Szene-Publikum. Zagreb repräsentiert Kroatien so, wie es sich selbst sieht. Jung, modern und europäisch.