Brijuni
Die Inselgruppe der Brijuni bilden zwei größere Inseln: Veli Brijun und Mali Brijun und zwölf Inselchen: Vanga, Jerolim, Kozada, Gaz, Vrsar, Madona, Okrugljak, Grunj, Supin, Supinic und Sveti Marko. Von der istri-schen Küste sind sie nur durch den drei Kilometer breiten Kanal von Fazana getrennt. Die Inselgruppe befindet sich nahe der nordwestlichen Hafenausfahrt von Pula.
Die Brijuni-Inseln, die zu den Perlen Istriens gehören, sind der nordwestlichen Hafenausfahrt von Pula vorgelagert. Den Archipel bilden zwei große Inseln, Veli und Mali Brijun, und 12 Inselchen, die von der istrischen Küste durch den 3 Kilometer breiten Kanal von Fazana getrennt sind. Dank ihres milden Klimas mussten die Brijunischen Inseln schon zu römischer Zeit als Sommerfrische für die wohlhabenden Bürger von Pula herhalten; auf Veli Brijun, der größten Insel des Archipels, sind die Reste einer römischen Villa aus dem 1. Jh. zu besichtigen.
Seit urgeschichtlicher Zeit leben Menschen auf diesen Inseln. Am Kap Ploce auf der Insel Veli Brijun wurden Reste einer Erdhüttensiedlung aus der jüngeren Steinzeit freigelegt. Auf den Anhöhen auf Veli Brijun - Kosir, Ciprovac, Antunovac, Gradina und Straza - wie auch auf der Anöhe des Hl.Nikolaus auf Mali Brijun befinden sich Reste illyrischer Siedlungen. Nach den römischen Eroberungen Istriens war das Leben auf Brijuni jenem im fruchtbaren südistrischen Raum ähnlich, der hauptsächlich von großen Sommergütern mit Luxusvillen erfüllt ist. Solche Baukomplexe wurden an mehreren Stellen freigelegt. Auf Veli Brijun befinden sie sich in den Buchten Verige und Dobrika, auf den Anhöhen Kolci und Gradina, in der größeren Bucht Sveti Mikula auf Mali Brijun sowie an der Ostseite der Insel Vanga. Am luxuriösesten ist der Komplex eines im 1. nachchristlichen Jahrhundert gebauten Sommerschlosses in der Bucht Verige. Die freigelegten Reste dieses Baukomplexes erstrecken sich auf einer Fläche von fünf Hektar. Der Wirtschaftsteil besteht aus Ankerplatz, Wasserreservoir, Fischteich und Wollspinnerei und das luxuriöse Schloss aus einer Reihe von Räumen für den Besitzer, seine Gäste und die Bediensteten. Außerdem sind Reste dreier Tempel erhalten.
Was den Römern gefiel, ließ auch die Habsburger nicht kalt: 1893 erkannte der reiche österreichische Industrielle Paul Kupelwieser das touristische Potenzial der Inseln und kaufte sie kurzerhand auf. Kein geringerer als Robert Koch erhielt den Auftrag, die Eilande von der Malaria zu befreien und damit für die Prominenz tauglich zu machen. Diese stellte sich alsbald ein und genoss die luxuriösen Hotels auf Veli Brijun, die Golf und Tennisplätze, die Pferderennbahn sowie das Casino; zu den berühmten Gästen der damaligen Zeit gehörten Erzherzog Franz Ferdinand und Thomas Mann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Veli Brijun zur Sommerresidenz von Marschall Tito, der in seiner Weißen Villa Gäste aus aller Welt empfing, darunter Fidel Castro und Königin Elizabeth II. Bei den Geschenken, die die Staatsgäste mitbrachten, handelte es sich mitunter um exotische Tiere und Pflanzen, die der Insel einen zusätzlichen Reiz gaben: In dem von Tito angelegten Safaripark tummeln sich noch heute Giraffen, Zebras, Straußen und Lamas.
Bemerkenswert ist jedoch nicht nur die importierte, sondern auch die einheimische Tierwelt: In den Parks und Wäldern der Brijunischen Inseln findet man eine Vielzahl von Vogelarten, die hier überwintern. Auf den Inseln existieren rund 680 Pflanzenarten, von denen viele im übrigen Istrien gefährdet sind und die sich hier frei entwickeln können. Bekannt sind die großen Eichenwälder. Über 250 Vogelarten, beispielsweise seltene Kormorane, finden sich hier. In einer Saline wurde ein Vogelschutzgebiet eingerichtet. An freilebenden Säugetieren finden sich auf der Insel Feldhasen und importierte Hirsche, Rehe und Europäische Mufflons.
Das Meer ist im Brijuni-Nationalpark so sauber, dass dort Schwämme und die bis zu 70 cm lange Steck oder Schinkelmuschel, in der man mitunter sogar Perlen findet, gedeihen.