Traditionen

Ein Leben im Grenzgebiet, fast immer von Kriegen bedroht, häufige Wanderungen, Flüchtlingstrecks - all das beieinflusste die Mentalität der Kroaten, die zwar in einzelnen Gebieten Unterschiede aber auch eine Reihe gemeinsamer Züge aufweist. So sind die Kroaten zugleich für ihr mildes Wesen wie auch für ihre Entscheidungsfähigkeit bekannt, für ihre Gastfreundschaft und Offenherzigkeit, vor allem aber für ihre nationalen Gefühle und den Stolz auf ihr Erbe und ihre Tradition.

Auf den Festivals erklingen auch die für Kroatien typischen Instrumente: Das am weitesten verbreitete ist die Tambura, ein ursprünglich aus der Türkei stammendes Saiteninstrument. In Süddalmatien setzt man eher auf die Lirica - ein Streichinstrument, bei dem der Takt mit den Füßen geschlagen wird - und in Istrien auf die Sopila, ein Blasinstrument, das an eine Oboe erinnert und stets paarweise gespielt wird.

Eine schon fast ausgestorbene und erst im 20. Jh. wiederbelebte Attraktion ist der ritualisierte Schwerttanz, für den die Insel Korcula berühmt ist. In dem Moreska genannten Tanz geht es - wie könnte es anders sein - um die Liebe, doch gleichzeitig um den Kampf zwischen Christen und Moslems: Der Schwarze König will eine junge Muslimin zwingen, seine Frau zu werden. Doch diese liebt den Weißen König, der für die Venezianer steht... Höhepunkt des Tanzes ist der Kampf zwischen den Truppen des Weißen und des Schwarzen Königs, wobei die Tänzer ihre Schwerter so geschickt handhaben, dass es einem den Atem verschlägt.