Der Augustus-Tempel Pula
Der Augustus-Tempel ist ein wohlproportionierter Bau, der trotz relativ geringer Dimensionen monumental wirkt. Der zur Zeit des Kaisers Augustus - vom 2. Jahr v.Chr. bis zum 14. Jahr n.Chr. - gebaute Tempel hat einen viereckigen Grundriss und steht auf einem hohen Postament. Die Rückseite des Tempels nimmt eine geschlossene Cella ein, während sich im Vorderteil ein offener aus vier Vordersäulen und je einer Seitensäule gebildeter Pronaos (Vorhalle) befindet. Die Säulen sind glatt mit reich verzierten korinthischen Kapitellen, während die Eckpilaster der Cella kanneliert sind. Unter dem Dach verläuft ein dekorativer Relieffries fast um den ganzen Tempel bis auf die Fassade, die einst eine in Bronze ausgeführte Widmungsinschrift trug. Die früher im Dreieckgiebel stehenden Skulpturen sind nicht erhalten. Nach der Antike diente der Tempel eine Zeit lang als Kirche und danach auch als Getreidespeicher. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde im Tempel auf die Initiative von Napoleons Marschall Marmont das erste Lapidarium der antiken Steindenkmäler eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von einer Flugzeugbombe getroffen und fast völlig zerstört. Der 1945-1947 restaurierte Tempel beherbergt heute eine Sammlung römischer Porträtskulpturen.
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