Solin

Am Ende der Bucht von Kastela liegt heute Solin, dessen Urbane Struktur mit jener von Split in Berührung kommt und teilweise auch in die nördlichen Stadtteile von Split übergeht.

Heute fallt es schwer, sich auf diesem von Industriebebauung geprägten Gebiet das einstige große kosmopolitische Salona vorzustellen, das in seiner Blütezeit Ende des 3. und Anfang des 4. Jahrhunderts, zur Zeit Diokletians, schätzungsweise über 60.000 Einwohner hatte. Nach der im 7. Jahrhundert durch die Slawen und Awaren erfolgten Zerstörung konnte es nicht mehr erneuert werden und stellt heute die größte Ausgrabungsstätte nicht nur in Kroatien, sondern auch auf einem weiteren Gebiet dar. Das Interesse an den Resten Salonas besteht vom 18. Jahrhundert an.

In der Antike war Salona das Zentrum Kroatiens, eine alte Stadt umgeben von den Gebirgen Kozjak und Mosor, durch die der Fluss Jadro fließt. Davon zeugen imposante Mauern mit Türmen und Toren, das Forum mit den Tempeln, das Theater, der Verwaltungspalast, das Amphitheater und die einzigartigen Denkmäler des Bischofssitzes und der frühchristlichen Kirche auf den Friedhöfen, wo die Märtyrer von Salona begraben wurden.

Durch die Entwicklung der archäologischen Wissenschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewannen die Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet europaweit an Bedeutung, vor allem für die altchristliche Archäologie. Inzwischen wurden die wichtigsten Stadtkomplexe Salonas freigelegt und präsentiert: das Forum, eine Basilika, die Wehranlage, das Stadttor bis zum Theater und Amphitheater und eine große Nekropolis. Von besonderer Bedeutung für die weltweite frühchristliche Archäologie sind drei christliche Nekropolen mit Basiliken in der unmittelbaren Umgebung von Salona - Kapljuc, Manastirine und Maru-sinac.

Die am Fluss Jadro gelegene Umgebung von Solin wurde im 9. Jahrhundert von Kroaten besiedelt. Auf einer Insel an der Jadro-Mündung ließen die mittelalterlichen kroatischen Herrscher zwei Kirchen - eine Marienkirche und eine Kirche des hl.Stefan von der Insel - wahrscheinlich als Mausoleen der kroatischen Könige. 1896 wurde auf dieser Stätte die bekannte Tafel mit der Inschrift der Königin Jelena vom Ende des 10. Jahrhunderts gefunden. Weiter nördlich befindet sich am rechten Jadro-Ufer die archäologische Stätte Suplja Crkva mit den Resten einer frühromanischen dreischiffigen Basilika der hl.Petrus und Moses aus dem 11. Jahrhundert, in der 1075 der kroatische König Zvonimir gekrönt wurde.

Die meisten Funde aus Salona befinden sich im Archäologischen Museum in Split. Diese bedeutende Lokalität in der unmittelbaren Nähe von Split ist der größte Komplex antiker Denkmäler in Kroatien und wird das ganze Jahr über von zahlreichen Touristen besucht.