Norddalmatien
Im Nordwesten Dalmatiens liegen einige wegen ihrer geographischen Morphologie, des erhaltenen natürlichen Ambiente und ihrer landschaftlichen Schönheit besonders interessante, gesetzlich geschützte Gebiete: drei Nationalparks sowie mehrere Naturparks und geschützte Landschaften.
Dalmatien zählt neben Istrien zu den beliebtesten Urlaubsregionen Kroatiens. Der nördliche Teil der lang gestreckten Küstenlandschaft an der Adria beginnt bei der Insel Pag und umfasst verwaltungstechnisch die beiden Gespanschaften Zadar und Sibenik-Knin.
Als in den 1960er-Jahren die ersten deutschen Touristen Urlaub in Norddalmatien machten, waren sie von der Vielseitigkeit der Landschaft fasziniert: Vor der Küste lud die Inselwelt der Kornaten zu Entdeckungen ein, die malerischen Fischerdörfer waren wie geschaffen für einen erholsamen Badeurlaub mit der Familie und das Hinterland hielt Naturwunder wie die Krka-Wasserfälle bereit.
Dazu kam das reiche kulturelle Erbe der Region: Wer dem Strand für einen Tag den Rücken kehrte, konnte in Städten wie Zadar oder Sibenik auf den Spuren von Römern, Byzantinern, altkroatischen Königen und Venezianern wandeln. Aus Dalmatien stammten auch viele der Postkartenmotive, die für Kroatien so typisch waren: stille Inseln im azurblauen Meer, atemberaubende Sonnenuntergänge und malerische Hafenstädte mit venezianischen Glockentürmen.
In den 1990er-Jahren, als das ehemalige Jugoslawien von einem blutigen Bürgerkrieg erschüttert wurde, fand diese Urlaubsidylle ein jähres Ende. In dem geschichtsträchtigen Ort Knin am nordöstlichen Ende des Krka-Nationalparks wurde die Serbische Republik Krajina ausgerufen, die zwischen 1991 und 1995 rund ein Drittel des heutigen Kroatiens kontrollierte. Aus den Dörfern im Hinterland von Zadar und Sibenik wanderten damals viele Menschen ab - eine Entvölkerung, die noch heute spürbar ist.
Als 1995 wieder Frieden im Land herrschte, kehrten die Touristen nach Norddalmatien zurück - erst zögerlich, doch bald in größerer Zahl. Hierzu trug ohne Zweifel die Tatsache bei, dass viele der kulturellen Schätze Dalmatiens die Kriegsjahre besser überstanden hatten, als man zunächst zu hoffen gewagt hatte. Der engagierte Wiederaufbau trug das Seinige dazu bei, die dalmatinische Küste wieder zu einem Top-Urlaubsziel in Europa werden zu lassen.
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