Velki und Mali Ston
Von der Insel Korcula nur durch einen schmalen Kanal getrennt ist die Halbinsel Peljesac. Mit einer Länge von rund 65 km und einer Breite von nur 2,5 bis 7 km ist sie die nach Istrien zweitgrößte Halbinsel Kroatiens.
Seit der Antike wird auf Peljesac Salz abgebaut; schon die Illyrer und später die Römer gewannen hier das kostbare weiße Gold. Im 14. Jh. ging die Halbinsel in den Besitz Dubrovniks über. Die Stadtrepublik wusste den Wert der Salzgärten, die bei der Stadt Ston liegen, nur zu gut zu schätzen: Man geht davon aus, dass Dubrovnik daraus rund zwei Drittel seiner Einnahmen bezog. Angesichts dieser Tatsache verwundert es kaum, dass die Herren Dubrovniks keine Mühe scheuten, um die Halbinsel vor feindlichen Angriffen zu schützen, und eine Wehrmauer errichteten, die an Imposanz zu damaliger Zeit nur von der Chinesischen Mauer übertroffen wurde.
Erleichtert wurde das gigantische Bauvorhaben durch die Lage der Stadt Ston an einer lediglich 1,3 km breiten Landenge, die den Zugang zur Halbinsel Peljesac bildet. Der Teilort Maliki Ston befindet sich am nördlichen Ufer dieser Landenge, das größere Veliki Ston an ihrem südlichen. Nachdem man zunächst überlegt hatte, Peljesac durch einen Kanaldurchstich zu einer Insel zu machen, kam man auf eine bessere Idee: Zwischen Maliki und Veliki Ston entstand eine 5,5 km lange Wehrmauer, die mit insgesamt 40 Wehrtürmen und sieben Bastionen verstärkt wurde. Hinzu kamen Festungen in Maliki und Veliki Ston sowie auf dem Hügel Podzvizd. Auf diese Weise wurde die Einnahme von Ston unmöglich - doch die Pflege und Erneuerung der Wehranlagen stellten eine stetige Herausforderung dar, der die Republik Ragusa jedoch über viele Jahrhunderte gewissenhaft nachkam.
Die Wehranlage von Ston ist heute noch sehenswert, obwohl sie nach dem Fall der Republik Ragusa teilweise abgetragen wurde. Inzwischen hat man sich jedoch auf den Wert dieses unvergleichlichen Baudenkmals besonnen und tut viel für seinen Erhalt.
Peljesac hat übrigens nicht nur kulturhistorisch, sondern auch kulinarisch einiges zu bieten: In Maliki Ston züchtet man heute Muscheln, die man auf den Speisekarten vieler Restaurants findet. Auch Weinkennern ist die von der Sonne verwöhnte Halbinsel ein Begriff: Von hier stammt der köstliche Dingac, ein Spitzenrotwein mit einem Alkoholgehalt von 13-15 Volumenprozent. Gekeltert wird der köstliche Tropfen aus den Trauben der Rebsorte Plavac Mali, die auf den Südhängen der Halbinsel gedeiht.
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