Karlovac

Etwa fünfzig Kilometer südwestlich von Zagreb befindet sich Karlovac, die größte der die kroatische Metropole umgebenden Städte. In Karlovac gibt es viel zu besichtigen - die Altstadt Dubovac aus dem 13. Jahrhundert, das Stadtmuseum, die Kirche Presveto Trojstvo und das Franziskanerkloster mit Galerie, das Stadttheater Zorin dom oder eine der Galerien. Auf der Messe der Grundherrschaft in Dubovac werden alte Handwerke vorgestellt, wie auch Sitten und Spiele zusammen mit Gerichten, die nach alten Rezepten zubereitet werden.

Das erst seit 1579 bestehende Karlovac wurde zum unmittelbaren Schutz des österreichischen kaiserlichen Territoriums gegründet, das kaum fünfzig Kilometer von der türkischen Militärgrenze entfernt war. Die Initiative für die Gründung von Karlovac ging vom österreichischen Erzherzog Karl von Habsburg aus, weswegen die Stadt auch nach ihm benannt wurde.

Sie wurde nach den in der Spätrenaissance üblichen Befestigungsprogrammen als starke Wehranlage in Form eines sechszackigen Sterns gebaut. In der damaligen Zeit ermöglichte diese Bauweise die gleichzeitige Verteidigung von allen Seiten, unterstützt von den Kanonen auf den großen fünfeckigen Bastionen.

Karlovac wurde auf einer strategisch idealen Stelle gebaut, an einem Knotenpunkt, in dem vier Flüsse zusammentreffen: die Kupa, Korana, Mreznica und Dobra. Der Umstand, dass die Stadt von Gewässern umgeben war, steigerte ihre Abwehrkraft. Die Gestaltung des Stadtkerns entspricht in erster Linie dem Verteidigungszweck: Die Stadt hat einen rechtwinkligen Straßenraster und einen viereckigen Zentralplatz. Der durch häufige Überschwemmungen gestörte Bau der wichtigsten Befestigungsanlagen zog sich über fast zweihundert Jahre hin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Industrieanlagen modernisiert. In jüngster Zeit macht Karlovac, insbesondere nach dem Bau der modernen Autobahnen in Richtung Rijeka und Split, eine weitere Umstrukturierung durch. Heute ist es nämlich mit dem kaum ein Dutzend Kilometer entfernten Duga Resa praktisch zusammengewachsen, das früher ein Mittelpunkt der Textilindustrie war und heute eine Stadt mit modernen Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben ist.