Varaždin
Stadt in Nord Slawonien, die schon wirtschaftlicher Mittelpunkt Kroatiens war, als Zagreb noch keinerlei Bedeutung hatte, die heute vor allem Gemütlichkeit und Bürgerstolz ausstrahlt. Nach einer Brandkatastrophe im späten 18. Jh. in weiten Teilen als Barockstadt wiederaufgebaut und bis heute erhalten.
Die Stadt Varazdin wird zum ersten Mal 1181 in einer Urkunde des Königs Bela III. als königliche Festung Garestin erwähnt. Dabei dürfte es sich um ein größeres Castrum gehandelt haben, in dem Vertreter der königlichen Macht residierten. Unterhalb der Burg entwickelte sich die von Handwerkern und Kaufleuten bewohnte städtische Siedlung Varazdin, die vom ungarisch-kroatischen König Andreas II. durch eine Urkunde vom Jahr 1202 zur königlichen Freistadt erhoben wurde. So lebten diese beiden getrennten Urbanen Ganzheiten bis 1850, als sie unter der kaiserlichen österreichischen Verwaltung ver einigt wurden, in gegenseitiger Abhängigkeit.
Zur Zeit der wachsenden Türkengefahr, und vor allem vom 16. Jahrhundert an, fiel Varazdin eine besondere Rolle bei der Verteidigung des kroatischen Raumes zu, und es wurde zur wichtigsten Festung der Slawonischen Militärgrenze. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts erhielt es durch die Barockisierung älterer und die Errichtung neuer Sakralbauten, sowie der Adligenpaläste und öffentlichen Gebäude das typische Bild einer mitteleuropäischen Barockstadt.
Varazdin war Sitz des kroatischen Banus und des Kroatischen Königlichen Rates und somit politischer und administrativer Mittelpunkt Kroatiens. Der verheerende Brand, von dem die Stadt 1776. beinahe vernichtet wurde, zwang den Banus und die Verwaltungsbeamten ihren Sitz zurück nach Zagreb zu verlegen. Obwohl fast drei Viertel der Stadt zerstört wurden, konnte Varazdin innerhalb weniger Jahre erneuert werden. Heute ist Varazdin mit seinen etwa 50.000 Einwohnern ein geschlossener städtischer Organismus, in dessen historischem Kern Gebäude im Stil der Gotik, des Barock, des Biedermeiers sowie die historisierenden Bauten der Gründerzeit ein harmonisches Ganzes bilden.
Dadurch wurde die Stadt im Rahmen Kontinentalkroatiens zu einem ambientalen Schatz von hohem Wert. Besonders hervorzuheben ist die Altstadt mit überwiegend gotischen Gebäuden, das Rathaus, die zahlreichen Barockpaläste berühmter kroatischer Adelsfamilien, viele Kirchen, das Theater sowie die in Kroatien einmalige Gartenanlage des Varazdiner Friedhofs.
Varazdin ist Mittelpunkt der Textil- und Lebensmittelindustrie, Verkehrsknotenpunkt und vor allem ein wichtiges überregionales kulturelles Zentrum.
Etwa zwölf Kilometer südöstlich der Stadt liegt das traditionsreiche Thermalbad Varazdinske Toplice. In römischer Zeit waren hier die berühmten Heilwasserbäder Aquae lasae, deren reiche archäologische Reste vom hohen Niveau der antiken Bau- und Bildhauerkunst zeugen.
Highlights unter den zahlreichen Sehenswürdigkeiten: die Barockkirche Marijina Uznezenja, eine Burg, die einst den Türken trutzte und heute das Stadtmuseum beherbergt, und die Gemäldegalerie mit kroatischer Malerei vom Barock bis in die Gegenwart.
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