Pula Amphitheater
Das erste, etwas kleinere Amphitheater wurde Anfang des 1. Jahrhunderts unter Kaiser Augustus im Zuge der allgemeinen Erneuerung Pulas gebaut. Mitte des 1. Jahrhunderts, in der Zeit des Kaisers Klaudius, wurde es erneuert, und sein endgültiges Aussehen erhielt es um das Jahr 80 des 1. Jahrhunderts, unter Kaiser Vespasian. Das Amphitheater von Pula, das sechstgrößte auf der Welt, wurde zur gleichen Zeit beendet wie das römische Kolosseum. Sein Grundriss ist elyptisch, die längere Achse beträgt fast 133, die kürzere 105 Meter. Der mittlere Teil des Amphitheaters, die Arena, in der Gladiatorenkämpfe stattfanden, ist 67,90 x 41,60 groß. Der Innenraum des Amphitheaters, der Zuschauerraum mit einer Steintreppe und Teilen der Stützkonstruktion ist nicht erhalten, weil das verwahrloste Gebäude über Jahrhunderte als Steinbruch diente, aus dem das Baumaterial für Kirchen und andere Gebäude in Pula entnommen wurde. Bis heute ist der monumentale Steinmantel des Amphitheaters erhalten, rhythmisch gegliedert durch zwei Geschosse identischer Arkaden mit insgesamt 74 Bögen in jeder Reihe, während das dritte Geschoss 64 viereckige Öffnungen aufweist. Auf der Innenseite der Außenhaut sind vertikale Vertiefungen zu sehen, in denen Holzmasten aufgestellt sind, die während der Sommerveranstaltungen das Leinendach des Amphitheaters, das Velarium, trugen. Eine architektonische Leistung sind die an der Außenseite an die Wandummantelung angelehnten vier seitlichen Steintürme. Darin befanden sich hölzerne Treppenaufgänge, die den Zugang zum Zuschauerraum bzw. dessen Verlassen nach der Vortsellung erleichtern sollten. In der Zeit als das Amphitheater in Betrieb war, verfügte es über etwa zwanzig Zuschauereingänge. Unterhalb der Arena befanden sich unterirdische Räume mit Hebevorrichtungen für Gladiatoren, Räumen für die wilden Tiere und verschiedenen Geräten. Heute ist in den erhaltenen unterirdischen Räumen der Arena eine Ausstellung zum Wein- und Olivenbau in der Antike untergebracht, in der neben antiken landwirtschaftlichen Geräten auch eine große Sammlung verschiedener zum Wein- und Öltransport benutzter Amphoren präsentiert wird.
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