Geheimnisse von Istrien

Das Innere der istrischen Halbinsel zeugt mit seinen uralten Städtchen und Siedlungen von der tausendjährigen Kulturtradition dieses Gebiets. Es gibt kaum einen besiedelten Ort, in dem man keine wertvollen Bau und Kunstdenkmäler oder zumindest interessante lokale Details vorfindet. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich in Istrien eine intensive Maltätigkeit: Vorwiegend einheimische Meister schmückten kleine Sakralbauten mit spezifischen spätgotischen Fresken, die zwar entfernte Vorbilder haben, aber oft den unwiderstehlichen Charme der Völkskunst aufweisen. Für solche erhaltenen Fresken sind vor allem die Kirchen in Oprtalj, Hum, Pazin, Beram und Zminj bekannt, während jene in Sveti Lovrec Pazenaticki und unweit von Peroj wertvolle Reste von Wandbildern aus dem 11/12. Jahrhundert in sich bergen. Eine Besonderheit der kleinen istrischen Kirchen sind die überdachten Säulenhallen vor dem Bau, die es dem Volk ermöglichen sollten, trotz des engen Raums der Messe beizuwohnen.

Im äußersten Nordwesten im Hinterland von Umag liegt Buje, das auch heute noch ein wichtiger Mittelpunkt ist, der seinen historischen Kern, die sich rechtwinklig schneidenden schmalen Gassen und seine reizvollen Ensembles bewahrt hat.

Geheimnisse von Istrien
Geheimnisse von Istrien
 

Auf den am Fluss Mirna liegenden Hügeln befinden sich mehrere historische Städtchen. Oberhalb des rechten Mirna-Ufers befinden sich die mittelalterlichen Festungsstädtchen Groznjan und Oprtalj. Am linken Ufer der Mirna thront auf einem 277 Meter hohen Hügel das eindrucksvolle Motovun. Der einstige venezianische Militärstützpunkt Buzet liegt fast im Mittelpunkt des nördlichen Teils der istrischen Halbinsel, unter dem Cicarija-Massiv und in unmittelbarer Nähe der Mirna-Quelle.

Das bekannte glagolitische Zentrum Hum wird wegen seiner Urbanen Architektur und zugleich wegen seiner Miniaturausmaße als bezeichnet. Das südöstlich von Porec etwa zehn Kilometer landeinwärts liegende Sveti Lovrec Pazenaticki weist eine wertvolle mittelalterliche Architektur auf, und Sveti Petar u Sumi ist für sein benedikti-nisches Kloster aus dem 13. Jahrhundert bekannt, das im 15. Jahrhundert von den Paulinern übernommen wurde.

Der kontinentale Mittelpunkt Istriens ist Pazin, das heute Sitz der Istrischen Gespanschaft ist. Hier greifen die drei typischen istrischen Landschaftszonen - das karstgepägte Weiße, das Graue und das Rote Istrien - ineinander, weshalb Pazin im historisehen Verlauf eine wichtige Rolle spielte. Es war feudaler Mittelpunkt der Paziner Grafschaft, und ab dem 15. Jahrhundert war es Österreich unterstellt. Die Grundlage des feudalen Stützpunkts ist die große Burg Kastel, die auf einem steilen Fels über der Fojba-Schlucht gebaut wurde. In die Schlucht fließt die Pazincica, der einzige teilweise unterirdische Karst-fluss Istriens. Die heutige Form dieser mächtigen Festung stammt aus dem 16. Jahrhundert.

KROATIEN Geschichte & Kultur
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