Trogir

Am nordwestlichen Eingang zur Bucht von Kastela, an der Stelle, wo die Insel Ciovo fast das Festland berührt, liegt Trogir, eine der an Kulturdenkmälern reichsten Städte an der kroatischen Adriaküste.

Es ist nicht nur eines der Urbanen Küstenzentren, aufgrund seiner vier Jahrtausende langen Geschichte gehört es zweifellos zu den ältesten Städten des Mittelmeerraums. Die ersten Spuren eines organisierten Lebens reichen in die urgeschichtliche Zeit, etwa 2000 Jahre v.Chr. Aus diesem Zeitraum findet man auf den umliegenden, ein fruchtbares Feld umgebenden Bergen befestigte Siedlungen vor. Auf diesem Gebiet liegt auf einem Inselchen im engen Kanal zwischen dem Festland und der Insel Ciovo auch die heutige Stadt, die im gleichen Zeitraum eine funktionierende Siedlung gewesen zu sein scheint.

Altstadt von Trogir
Altstadt von Trogir
Bild von Kroatien, der attraktivsten Orte in der Stadt Trogir, Mitteldalmatien Regionen entfernt. Einer der vielen interessanten Plätzen in Trogir. Trogir ist eine Hafenstadt in

Die spätere illyrische Siedlung wurde nach dem Jahr 219 v.Chr. Marktzentrum einer wichtigen griechischen Kolonie mit Sitz auf der Insel Vis. Das römische Tragurium entand im 1. vorchristlichen Jahrhundert. Der Raum um Trogir war schon damals für seinen qualitätvollen goldfarbenen Marmor bekannt, so dass die umliegenden Steinbrüche Material zur Fertigung dekorativer Architekturteile in Salona und später auch für die repräsentativen Segmente des Diokletianpalastes im heutigen Split lieferten.

Was in Trogir zu sehen
Am nordwestlichen Eingang zur Bucht von Kastela, an der Stelle, wo die Insel Ciovo fast das Festland berührt, liegt Trogir, eine der an Kulturdenkmälern reichsten

Im Mittelalter, besonders in der Zeit der ungarisch-kroatischen Könige, entwickelte sich Trogir als prosperierende Kommune. Trogir wählte seine Fürsten unter den Mitgliedern der mächtigen kroatischen Adelsfamilien, besonders der Familie Subic, die der Stadt Schutz und Status sichern konnten. Von 1420 bis 1797 war Trogir unter der Herrschaft Venedigs, und im 19. und 20. Jahrhundert teilte es das Schicksal der anderen kroatischen Städte. Im 15. und 16. Jahrhundert war Trogir eines der bedeutendsten humanistischen Zentren an der adriatischen Ostküste. Unter anderem entwickelte sich dort in der Renaissance eine beachtenwerte Literatur in kroatischer Sprache.

Obwohl Trogir im 19. Jahrhundert einen Großteil seiner mittelalterlichen Wehranlagen verloren hat, sind noch das Festlandstor und das südliche Meertor mit einem Mauerteil, einer kleinen Loggia, dem Nikolaus- und dem Vitturi-Turm erhalten. Von den westlichen Befestigungsanlagen sind das große Kastell Kamerlengo (um 1450) und der Rundturm des hl.Markus (1480) erhalten.

Der zentrale Stadtraum formierte sich im Mittelalter auf der Stelle eines ehemaligen römischen Forums. Den relativ geräumigen Platz umgeben die bedeutendsten öffentlichen und kirchlichen Gebäude und Palais prominenter Patrizierfamilien. Der Platz wird von der Kathedrale des hl. Laurentius beherrscht, deren Bau im romanischen Stil am Anfang des 13. Jahrhuderts begann. Der Mitte des 13. Jahrhunderts beendete Bau erhielt bis zur Renaissance-Zeit an seiner Nordseite mehrere bedeutende Anbauten.

Was die Kathedrale von Trogir zu einer Perle des kroatischen Kulturerbes macht, ist die romanische Skulptur, die vor allem in den Reliefs und Statuen des Hauptportals an der Westfront zum Ausdruck kommt. Sie sind ein Werk des Meisters Radovan und seiner Werkstatt und sind um das Jahr 1240 entstanden, was auch der Autor in einer geschnitzten Inschrift bestätigt, in der er sich als bezeichnet. Und tatsächslich ist in den Portalteilen,

die der Meister persönlich geschnitzt hat, Radovans Skulptur mit ihrer Plastizität, Lebensnähe und gewagter Komposition nur mit den bedeutendsten Werken der europäischen reifen Romanik vergleichbar.

Nach 1460 baute der Bildhauer und Baumeister Andrija Alesi im Nordteil der Säulenhalle des Doms eine Taufkapelle, deren Vorbild das kassetierte Gewölbe des Jupitertempels im Diokletianpalast war, und er verzierte sie mit Reliefs. 1468 öffnete der Meister Niccolö aus Florenz, ein Schüler des berühmten Donatello, die Nordwand der Kathedrale und begann mit dem Bau der Kapelle des hl.Johannes von Trogir, dem zweifellos schönsten Bauwerk der Frührenaissance an der kroatischen Küste. Der harmonisch gestaltete Raum ist mit einem kassettierten Tonnegewölbe überdacht und mit hervorragenden Skulpturen von Niccolö aus Florenz, Ivan Duknovic und Andrija Alesi geschmückt.

Gegenüber der Kathedrale steht die Stadtloggia. Zum ersten Mal wurde sie Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut und dann 1471 nach einem Projekt des Florentiners erneuert. Unmittelbar an der Südwand der Stadtloggia steht die kleine dreischiffige vorromanische Basilika der hl.Barbara aus dem 11. Jahrhundert, die ursprünglich dem hl.Martin gewidmet war.

Die ganze Westseite des Trogirer Hauptplatzes nehmen spätgotische Paläste der prominentesten Trogirer Familie Cipiko ein.

Zahlreiche Kunstschätze werden in mehreren männlichen und weiblichen Klöstern von Trogir, im Stadtmuseum und in der Pinakothek, die sich in der romanischen Johanneskirche befindet, aufbewahrt.

Dieser einmalige Stadtkern wurde wegen seiner architektonischen Denkmäler und seines ambientalen Wertes 1997 in das UNESCO-Verzeichnis des Weltkulturerbes aufgenommen.

KROATIEN Geschichte & Kultur
Geografische Koordinaten Trogir
Latitude: N 43° 31’ 04" (43.517933), Longitude: E 16° 15’ 02" (16.250667)

Trogir Diskussionsforum

  • jana
    jana

    Ich habe eine einwöchige Kreuzfahrt durch Südalmatien gebucht: von Trogir nach Dubrovnik und zurück. Eine zauberhafte Ecke, hat mir eine Freundin versprochen. Alte Städte, imergrüne Inseln, einsame Buchten, die sich am besten von der Seseite aus entdecken lasen ;-)

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