Grožnjan

Das mittelalterliche Burgstädtchen Groznjan liegt auf einer Anhöhe über dem rechten Mirna-Ufer. Obwohl der Ort in der Urgeschichte bewohnt war, wird er zum ersten Mal 1103 erwähnt. Bis 1358 war Groznjan ein befestigtes Kastell im Besitz des Patriarchen von Aquileia. 1394 fiel es der Venezianischen Republik zu und wurde Sitz der venezianischen Verwaltung für den nördlichen Teil ihrer Besitztümer in Istrien.

Groznjan war von einer Mauer umgeben, die 1360 und 1367 erneuert wurde. Heute ist nur das im 15.und 16. Jahrhundert entstandene Stadttor erhalten, das ursprünglich mit einer Zugbrücke versehen war. Am Tor befindet sich auf der Innenseite eine Renaissanceloge aus dem Jahr 1587, über der sich einst ein Getreidespeicher befand. Am Hauptplatz steht die 1770 auf den Resten eines Baus aus dem 14. Jahrhundert errichtete Pfarrkirche der Hl.Maria und der Hll.Veit und Modestus. In der Kirche wird eine Reihe wertvoller Kunstgegenstände aufbewahrt, darunter auch ein interessantes Chorgestühl aus dem Jahr 1711, das folkloristische Elemente aufweist und mit seinen Motiven an die Schnitzereien der istrischen Truhen erinnert.

Von der Plattform vor der Kirche bietet sich durch die Kronen hundertjähriger Bäume ein herrlicher Ausblick auf Westistrien und das Meer. In Groznjan sind viele weltliche Bauten aus der Zeit vom 15. bis zum 18. Jahrhundert erhalten.

Vor dem Stadttor befindet sich die Kapelle der Hll. Kosmas und Damian, die 1554 gebaut und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gründlich umgebaut wurde. Neulich wurde der Innenraum vom bekannten kroatischen Maler Ivan Lovrencic bemalt. Obwohl Groznjan nur an die achtzig Bewohner hat, wird es in den Sommermonaten von Musik und bildender Kunst belebt. In der Organisation der Internationalen Vereinigung der Musikjugend werden da Meisterkurse der Sommermusikschule und zahlreiche Konzerte veranstaltet. Groznjan hat über 40 kleine Galerieräume und Werkstätten der bildenden Kunst.