Sveti Lovrec Pazenaticki

Das Städtchen Sveti Lovrec Pazenaticki liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von Porec. Die Siedlung stammt aus dem 9. Jahrhundert. Von 1304-1356 war Sveti Lovrec Sitz der venezianischen Militärverwaltung in Istrien, und in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Sitz des Militärkommandanten für das venezianische Gebiet südlich des Flusses Mirna. Die heutigen Mauern mit den teilweise erhaltenen Wehrtürmen aus der venezianischen Zeit wurden im 14. und 15. Jahrhunder angelegt. Aus dieser Zeit ist auch das gut erhaltene südliche Stadttor mit einem gotischen Spitzbogen.

Das in Sveti Lovrec dominierende Gebäude ist die Pfarrkirche des 111.Martin, ein einfach konzipierter drei schiffiger frühromanischer Bau aus dem 11. Jahrhundert mit drei halbkreisförmigen Apsiden. Der Innenraum ist durch Arkaturen gegliedert, die von Säulen mit charakteristischen frühromanischen Kapitellen getragen werden. In der Nord- und Südapsis wurden zwei Freskenschichten gefunden. Die älteren Fresken stammen aus dem 11. Jahrhundert und weisen neben einigen Merkmalen ottonischer Kunst auch byzantinische Einflüsse auf.

Sveti Lovrec Pazenaticki
Sveti Lovrec Pazenaticki
Das Städtchen Sveti Lovrec Pazenaticki liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von Porec. Die Siedlung stammt aus dem 9. Jahrhundert.

Die jüngeren Fresken sind im 16. Jahrhundert unter dem Einfluss italienischer Vorbilder entstanden. Die Ebenmäßigkeit des Baus wird nur durch die in einem neueren Umbau entstandene überbetonte, starre und aufdringliche Westfassade gestört, die auch mit dem relativ kleinen Raum vor der Kirche im Missverhältnis steht. Auf der Südseite ist die Basilika durch eine geräumige, harmonisch gestaltete Stadtloggia mit dem umgebenden Raum verbunden, die sich direkt an die Südwand der Kirche anlehnt und zum südlichen Stadtplatz am Stadteingang öffnet.

Die Loggia beherbergt heute ein reichhaltiges Lapidarium mit Denkmälern von der Antike bis zur Romanik. In unmittelbarer Nähe der Kirche erhebt sich hinter den Kirchenapsiden ein monumentaler, die Ostseite der Siedlung beherrschender Glockenturm. Er wurde auf dem Stadtturm am südlichen Eingang gebaut und wurde so zum Bestandteil der erhaltenen Stadtmauer. Am Fuße des Turms ist deutlich eine zugemauerte Öffnung mit gotischem Spitzbogen zu sehen, der jenem am Stadttor gleicht. Darüber sind die Steinkonsolen eines Wehrbalkons erhalten. Hoch am Glockenturm ist die Wand durch Steinbiforien vom romanischen Typ entlastet. Der Glockenturm endet mit einer einfachen viereckigen, von einem Holzdach überdeckten Krone.

Istrien
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