Die Region Hrvatsko Zagorje
Im Nordwesten des weiteren Zagreber Stadtgebiets erstreckt sich eine der reizvollsten Regionen Kontinentalkroatiens - Hrvatsko Zagorje. Der Berg Medvednica trennt diese Region von der Stadt, was den Namen der Region erklärt.
Die Landschaftsmerkmale der Region Hrvatsko Zagorje sind ein hügeliger, von Flüssen und Bächen durchkreuzter Raum, in dessen Mitte sich eine Gebirgskette erhebt: im Westen der Berg Strahincica und längs eines Großteils des mittleren Zagorje das Ivanscica-Gebirge. Die Höhe dieses Bergkamms in der Mitte der Region (Strahincica 846 m, Ivanscica 1061 m) trennt den Raum in zwei Teile. Der südliche Teil gehört zum Einzugsgebiet von Zagreb und seiner näheren Umgebung, während der nördliche Teil auf Varazdin als dem wichtigsten Wirtschafts- und Kulturzentrum Nordkroatiens ausgerichtet ist.
Neben der Fülle an Gewässern ist die Zagorje-Region auch reich an zahlreichen Thermal- und anderen Heilquellen, was zusammen mit den Naturschönheiten und dem reichen Kulturerbe zu ihrer Attraktivität als Fremdenverkehrsziel beiträgt.
Vom Macelj-, Varazdinske Toplice- und Kalnikgebirge sowie vom Medvednica-Mas-siv im Süden abgeschirmt, war die Region Hrvatsko Zagorje im Laufe der Geschichte nie unmittelbar von Feinden bedroht, welche größtenteils aus der ostwestlichen Richtung auf großen Verkehrswegen kamen, die durch Ebenen oder große Flussläufe führten. So blieb sie auch in den unruhigsten Zeiten von Zerstörungen veschont und diente seit den ersten heftigeren Osmaneneinfällen nach Westen als relativ sicherer Zufluchtsort für zahlreiche Flüchtlingstrecks verschiedener Völker vor den osmanischen Eroberern. Die Folge einer solchen über Jahrhunderte anhaltenden Besiedlung ist die hohe Bevölkerungsdichte, die höchste in Kroatien. Mit der Zeit wurden die Landbesitzlächen so zerstückelt, dass sie die Existenz der von der Landwirtschaft lebenden Bevölkerung zu gefährden begannen. Deswegen wurde die Zagorje-Region in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zu einem Auswanderungsgebiet. Die Landflucht eines Teils der Bewohner in Richtung Zagreb, das sich zu jener Zeit zu einem bedeutenden Industriezentrum entwickelte, sowie nach Varazdin als Regionalzentrum führte zu einem Überschuss an Arbeitskräften, der nicht schnell zu absorbieren war. So stammt ein bedeutender Teil der kroatischen Wirt- Kirchen ausgemalt und verziert haben.
Außer den Flüchtlingen siedelten sich im Raum Zagorje auch zahlreiche Adelsfamilien an, die Antun Augustincic, Denkmal für den Bauernaufstand und während der Barockzeit und im 19. Jahrhundert den Bauernanführer Matija Gubec in Gomja Stubica auf ihren Gütern Adligenkurien und auch großzügige Paläste errichteten, oder aber die mittelalterlichen Burgen aufkauften und umbauten. Kleinere Städtchen entstanden entweder aus den Siedlungen unterhalb der Burgen oder als Marktflecken an Wegkreuzungen an Flussläufen. Die ländlichen Siedlungen sind auf Berghängen gelegen; durch den Zusammenschluss mehrerer Weiler sind oft auch Straßendörfer entstanden. Die dichte Besiedlung bedingte auch eine große Zahl von Sakralobjekten, darunter von einer Mauer mit überdachten Innenhallen umgebene Wallfahrtskirchen. So konnten diese Kirchen während der Kirchenfeste eine große Anzahl von Einwohnern aufnehmen. Einen bedeutenden Beitrag zur Kirchenkunst leisteten in dieser Region die Pauliner, die nicht nur eines ihrer wichtigsten Klöster in Lepoglava gebaut, sondern auch zahlreiche andere betrifft, gehört das Hrvatsko Zagorje zu den reichsten Kultur- Loborgrad, Trakoscan - im 19. Jahrhundert von den berühmten räumen Kroatiens.
Der größte Wallfahrtskomplex in der Zagorje-Region ist das nationale Marienheiligtum der Muttergottes von Bistrica im Ort Marija Bistrica. Die einstige gotische Petruskirche aus dem 14. Jahrhundert machte mehrere Umbauten durch, von denen jener vom Anfang der 1880-er Jahre ausschlaggebend war. Er wurde vom Architekten und Konservator H. Bolle im historistischen Geist ausgeführt, wobei Elemente der Gotik, des Barock und der Florentiner und deutschen Renaissance harmonisch verbunden wurden.
Die Thermalquellen bieten neben den Kuranlagen auch andere für Touristen attraktive Angebote. Bekannt sind die Thermalbäder Stubicke, Krapinske, Tuheljske und Varazdinske Toplice.
Der nördliche Teil der Zagorje-Region, die Gebiete Medimuije und die obere Podravina, gehört zum Einzugsgebiet des größten und wichtigsten Zentrums der Region, der Stadt Varazdin. Da die Stadt Cakovec, die größte Urbane Siedlung und das administrative Zentrum der Gespanschaft Medimurje, kaum 14 Kilometer von Varazdin entfernt ist, bilden diese beiden durch den Fluss Drava getrennten Städte ein einheitliches Wirtschaftsgebiet und einen Urbanen Kern, der als Mittelpunkt der umliegenden Gebiete gilt.
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