Roč
Auf der Erhöhung über einem fruchtbaren Feld östlich von Buzet liegt das Iiistorische Städtchen Roc. In Urkunden aus dem 11. und 12. Jahrhundert wird es als Ruz oder Ronz erwähnt. Wie auch in anderen istrischen Siedlungen besteht da eine seit dem Neolithikum verzeichnete Lebenskontinuität. In römischer Zeit befand sich dort eine bedeutendere Niederlassung. Aus der Zeit danach liegen aus dem 5-6 Jahrhundert stammende Funde kirchlicher Architektur vor - die Mauruskirche und eine Taufkapelle. Vom mittelalterlichen Kastell ist nur ein Turm an der Nordseite geblieben, während die nach 1421, zur Zeit der venezianischen Verwaltung entstandene Mauer mit Türmen bis heute erhalten ist. In der Apsis der Kapelle des Hl.Petrus (des Hl.Rochus) wurden zwei Freskoschichten freigelegt. Die ältere stellt den Zyklus des Hl.Paulus dar und ist das Werk eines unbekannten Meisters aus dem 14. Jahrhundert, während die jüngere Schicht mit der "Maiestas Domini" und den Aposteln zweifellos das Werk eines lokalen istrischen Malers aus dem 15. Jahrhundert ist. Die mehrmals umgebaute Pfarrkirche des Hl. Bartholomäus weist einen interessanten, im Jahre 1495 angebauten gotischen Altarraum mit Netzgewölbe auf, während der Glockenturm an der Wende zum 16. Jahrhundert entstanden ist.
Gebäude der weltlichen Architektur in Roc zeigen Renaissanceformen, jedoch mit stark betonter rustikaler Prägung. Am Platz befinden sich ein mani-ristischer Palast mit Portal und die im 18. Jahrhundert erneuerte barocke Stadtloggia. Der ausgesprochen urbane Charakter, den Roc im Laufe der Jahrhunderte bewahrt hatte, ging durch die im 19. Jahrhundert errichteten Neubauten verloren.
Vom 13. Jahrhundert ab war Roc ein bedeutendes Zentrum der glagolitischen Literatur, in dem bekannte glagolitische Autoren wie Simun Greblo, Zakan Jurij, Jerolim Greblo und Ivan Bencic wirkten. Bis zu unseren Tagen sind mehrere glagolitische Bücher und eine Urkundensammlung bewahrt.
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